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Vizthink Nord Meetup # 11 aus Hamburg

Train your (visual) brain...

Kreativität gehört mittlerweile zu einer wichtigen Fähigkeit, um beruflich erfolgreich zu sein. Und das gilt nicht nur für vordergründig kreative Jobs, sondern auch für Tätigkeiten, die mit Kunst, Design, Illustration etc. gar nichts zu tun haben.  Denn Kreativität ist z.B. auch im Spiel, wenn man komplexe Probleme lösen, neue Produkte entwickeln oder Zusammenhänge erforschen möchte.

Das Gabler Wirtschaftslexikon bezeichnet Kreativität i.d.R. als "die Fähigkeit eines Individuums oder einer Gruppe, in Phantasievoller und gestaltender Weise zu denken und zu handeln". So weit die Theorie. Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, dass kreativ sein gar nicht immer so einfach ist, vor allem nicht auf Knopfdruck. Warum ist das so?

 


Hierzu ein kleiner Ausflug in die Theorie:

Das menschliche Gehirn ist in jedem Moment einer Vielzahl von sensorischen Reizen ausgesetzt. Um diese Flut an Informationen verarbeiten zu können, wendet das Gehirn bestimmte Strategien an. Es fasst z.B. einzelne Informationen zu Gruppen zusammen und denkt innerhalb von Mustern, die es sich im Laufe seines Lebens angeeignet hat. Diese Arbeitsweise ist für die Bewältigung von alltäglichen Situationen unerlässlich, kann aber hinderlich werden, wenn das Denken in Mustern nicht zum Ergebnis führt...

Ein Beispiel dafür ist das sogenannte 9-Punkte-Problem:

Die Aufgabe besteht hierbei darin, alle 9 Punkte mit 4 geraden Linien zu verbinden, ohne dabei den Stift abzusetzen.

Falls du die Lösung nicht schon kennst, versuche bitte unbedingt, die Aufgabe zu lösen, bevor du weiter liest!

Wenn man sich zum ersten Mal an diese Aufgabe heranmacht, passiert normalerweise folgendes:

Das Gehirn sieht die 9 Punkte, erkennt sie als Gruppe und nimmt unbewusst ein Quadrat wahr. Infolgedessen bewegen sich auch die ersten Lösungsversuche innerhalb dieses Quadrates. Solange man sich aber mit den Linien innerhalb des Quadrates bewegt, ist eine Lösung unmöglich. Erst wenn man die Linien über die Form hinaus verlängert, kann man die Aufgabe lösen. Man könnte also sagen, das Denken in Mustern verhindert bzw. erschwert in diesem Fall die Lösung des Problems.

Die zündende Idee kommt meistens nach einer kleinen Denkpause oder manchmal auch erst, wenn man sich schon gar nicht mehr mit der Aufgabe beschäftigt hat und wird von vielen als eine "Einsicht" oder ein "Aha-Moment" beschrieben. Solche Problemstellungen heißen deshalb Einsichtsprobleme. Charakteristisch für ein Einsichtsproblem ist, dass eine schrittweise Lösung des Problems kaum möglich ist. Die Lösung ist eher die Folge eines internen (und ich würde sagen kreativen) Umstrukturierungsprozesses.  Neugierig geworden? Im Netz findet ihr viele weitere Beispiele für Einsichtsprobleme. Viel Erfolg beim Lösen!

Die gute Nachricht: Kreatives Denken kann man trainieren. Dafür haben wir beim Vizthink Meetup 4 Übungen ausprobiert:

  • Magic 30
  • Visual Connections
  • Alternative Uses
  • Unexpected Places

Weitere Übungen findet ihr in dem Buch "Little creative thinker's exercise book" von D. Nielsen und K. Granholm, das ich sehr empfehlen kann.

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