· 

Coffeetalk: Sketchnotes in der Schule - wieso weshalb warum?

Kennst du eigentlich den Coffeetalk von Pavo und Rob? das sind zwei kreative Köpfe, die sich regelmäßig auf Instagram live zeigen, um entweder miteinander oder mit geladenen Gästen die unterschiedlichsten Themen rund um Freiberuflichkeit, Kreativität, Sketchnotes, Handlettering usw. zu diskutieren (@pavoundrob).


Gestern waren Nadine Roßa und ich eingeladen, um über das Thema Sketchnotes in der Schule zu sprechen. Wer mich etwas näher kennt, weiß, dass das ein absolutes Herzensthema von mir ist. Ich bin selber Lehrerin und kann mir Unterricht ohne Sketchnotes bzw. Visualisierung gar nicht vorstellen. Die Einladung zum Coffeetalk verdanken wir u.a. der Tatsache, dass wir gerade zusammen das Buch "Visualisieren in der Schule" herausgebracht haben.

 

Ein bisschen aufgeregt war ich ja schon. Bin es nicht gewohnt, mich auf Social Media vor der Kamera zu zeigen. Aber für dieses Thema habe ich meine Komfortzone mal verlassen und es hat dann auch gar nicht weh getan ... ;-)

  

Letztendlich haben wir über das Buch selber gar nicht so viel geredet. Eher allgemein über das Thema Sketchnotes in der Schule. Und es war ziemlich schnell klar, dass wir alle vier absolut davon überzeugt sind, dass Sketchnotes eine sehr effektive Lern-Technik sind, die unbedingt in den Schulunterricht gehört. Und wie immer, wenn man über Schulthemen redet, kam dabei die Erinnerung an die eigene Schulzeit hoch. Da war die Rede von Lehrern, die verboten haben, dass man im Unterricht zeichnet. Und von solchen, die das Zeichnen eher gefördert haben. Bist du auch als Lehrkraft tätig? Zu welchem Typ gehörst du: Zeichnen oder nicht zeichnen lassen?


Kernideen des Talks


1. Sketchnotes helfen beim Lernen

Egal, ob die Lehrkraft die Unterrichtsinhalte für die Schüler:innen visualisiert, oder ob diese selber Sketchnotes anfertigen - die visuelle Aufbereitung von Informationen und Zusammenhängen hilft definitiv beim Lernen. Mit Sketchnotes werden Inhalte gefiltert, reduziert und auf den Punkt gebracht. Sie fördern das Verständnis und führen dazu, dass das Gelernte besser im Gedächtnis verankert wird. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen

 

2. Jede/r kann visualisieren lernen

Es geht dabei nicht darum, besonders "schön" und naturgetreu zu zeichnen, sondern darum, Textblöcke mit einfachen Symbolen und grafischen Strukturierungselementen wie z.B. Pfeilen zu kombinieren, um eine Idee darzustellen. Dafür braucht man kein künstlerisches Talent. 

 

3. Man kann klein anfangen

Es gibt viele niedrigschwellige Möglichkeiten, Visualisierung in den Unterricht einfließen zu lassen. Z.B. können Lehrkräfte ihr Tafelbild lernwirksamen gestalten, indem sie Text in Blöcken schreiben und die Textblöcke mit kleinen Symbolen versehen. 

Schüler:innen können Visualisierung einsetzen, indem sie z.B. bei einer Textanalyse für jeden Abschnitt ein kleines Symbol an den Rand zeichnen.

 

4. Im digitalen Wandel ist Visualisierung besonders wichtig

Man könnte vielleicht denken, dass es im Zuge der Digitalisierung überflüssig wird, Notizen, Tafelanschriebe, Lernplakate usw. "per Hand" zu gestalten. Schließlich gibt es im Internet eine Vielzahl an Abbildungen zu allen erdenklichen Themen...

 

Allerdings werden Unterrichtsinhalte durch den digitalen Wandel immer komplexer. Schüler:innen stehen vor der Herausforderung, Informationen zu sammeln, zu verarbeiten, miteinander in Beziehung zu setzen und zu reduzieren. Lehrende stehen vor der Herausforderung, Zusammenhänge und Strukturen sichtbar zu machen. Genau dafür eignen sich Sketchnotes und Visualisierung.

 

5. Visualisierungs-Skills sollten Teil der Lehrerausbildung werden

Die Fähigkeit, etwas visualisieren zu können, ist für Lehrkräfte genauso wichtig wie die Fähigkeit, etwas erklären zu können. Schließlich nehmen wir Menschen 70 % der sensorischen Reize über die Augen wahr. Deshalb gehört die Vermittlung dieser Fähigkeiten definitiv in die Lehrerausbildung. 

Auch die Grundlagen der Gestaltung sollten in der Ausbildung verankert werden. Schließlich gehört es zu den Aufgaben einer Lehrkraft, regelmäßig Unterrichtsmaterial, Arbeitsblätter, digitale Lerneinheiten usw. zu gestalten.  


Der großartige Mister Maikel hat den Talk übrigens visuell zusammengefasst. Durch Klick nach rechts oder links kommt ihr zu den Detailansichten...


 Neugierig geworden? Auf dem Instagram Account pavoundrob findest du die Aufzeichnung des gesamten Talks. 


Und hier noch eine Sketchnote von Telse Ahrweiler. Danke, Telse. ich liebe deinen Stil!


Möchtest du selber Visualisierungs-Skills erlernen? Hier findest du meine Workshop-Angebote. Wenn nicht das Richtige für dich dabei ist, schreib mich gerne an!


Kommentar schreiben

Kommentare: 0